Ananaskraut?! Das kannte ich bis zu meinem Sommerurlaub auf Sylt nicht, aber in Kombination mit wirklich ausgezeichneten Lammbratwürstchen und Kartoffelstampf, dazu eine Lammjus vom Feinsten, ein absoluter Genuss. Noch während der Crème brûlée an diesem Abend war mir klar, dass ich Ananaskraut zuhause nachkochen möchte. Der einfachste Weg war in diesem Fall, fertiges Sauerkraut aus dem Supermarkt mit frischer Ananas in einen Topf zu werfen und zu sehen was geschieht. Anfangs (nach 20 min) dachte ich noch, dass das der falsche Ansatz war, weil es absolut nicht so geschmeckt hat, wie im Restaurant. Rund 40 Minuten und 1 TL Honig später hat es dann doch gepasst. Die Säure des Krauts war größtenteils verschwunden, dafür die leichte Säure der Ananas und die Süße in den Vordergrund gekommen. Ob an dieser Stelle Dosenananas, Ananassaft oder einfach mehr frische Ananas dem Kraut noch besser stehen würde, werde ich testen.
Was passt also zu Ananaskraut?
Ich habe hier versucht die Aromen Curry – Ananas – Karotte in eine Linie zu bringen. Also ist daraus folgende gewagte, aber wie ich finde gelungene Kombination geworden.
Zutaten (für 4 Personen)
1 Hähnchenbrustfilet pro Person
Für die Marinade:
- 100ml Öl
- 1 TL Curry
- 1 TL Paprika / Cayennepfeffer
- 1 Msp. Kreuzkümmel
- 1 Prise granulierter Knoblauch / 1 Zehe Knoblauch fein geschnitten
- 1 TL Salz
- 1 TL Zucker
Alle Gewürze gut miteinander vermischen. Je nach Geschmack kann hier natürlich noch variiert werden und z.B. Zitronengras, Chili, Tandoori, etc dazu gegeben werden. Die Gewürzmischung mit dem Öl vermischen und das Hänchen darin einlegen. Ich habe die Hähnchenbrustfilets dazu in kleinere Stücke geschnitten. Das Hähnchen sollte mindestens 90 Minuten in der Marinade liegen, je länger, desto besser.
Später werden die Hähnchenstücke in einer Pfanne knusprig gebraten und serviert.
Für das Ananaskraut:
Hier kann man wie oben bereits beschrieben auch etwas experimentieren. Dosenananas und Ananassaft können hier bestimmt auch eingesetzt werden, in meinem Versuch war ich mit der frischen Ananas aber sehr zufrieden.
- 1/2 Ananas (ca. 500g)
- 500g Sauerkraut
- 1 TL Honig
Die Ananas schälen und vom Strunk befreien. Nun muss die Frucht in kleine Würfel geschnitten werden. Je feiner die Würfel sind, umso schneller „verkochen“ sie im Kraut. Je nach Geschmack und Qualität der Ananas kann man mit Honig nachsüßen. Das Kraut sollte ebenfalls bei kleiner Flamme im Topf mit geschlossenem Deckel mindestens 60 Minuten ziehen, damit die typische Säure verschwindet und gegen das süße Ananasaroma ersetzt werden kann.
Für das Kartoffel-Karottenpüree:
- 650g Karottenstücke
- 650g Kartoffeln (geschält, gewürfelt)
- Salz, Muskat
Die Kartoffeln und die Karotten in einem Topf mit etwas Wasser, Salz und Muskat kochen. Hierfür genügt wenig Wasser im Topf, wenn der Deckel drauf ist. Das hat den Vorteil, dass das Püree intensiver schmeckt, da nicht soviel Geschmack ins das Wasser abgegeben wird. Zum Ende hin, den Deckel abnehmen um das Wasser verdunsten zu lassen. Nun können die weichen Kartoffel- und Karottenstücke püriert und ggf. dem Püree noch etwas Milch und Butter untergearbeitet werden. An und für sich sollte aber noch genügend Feuchtigkeit in den Stücken sein um das Püree sämig zu bekommen. Mit Salz und Muskat abschmecken.
Berichtet eure Ergebnisse, insbesondere die des Ananaskrauts, in den Kommentaren.Viel Spaß beim Nachkochen.