„Die beste Methode, das Leben angenehm zu verbringen, ist, guten Kaffee zu trinken. Wenn man keinen haben kann, so soll man versuchen, so heiter und gelassen zu sein, als hätte man guten Kaffee getrunken.“
(Jonathan Swift)
Ich liebe Kaffee. Für einen guten Kaffee laufe ich schon mal durch halb Berlin, zahle ab und an auch richtig viel Geld und die Anzahl meiner Kaffeemaschinen ist in den letzten Jahren auch deutlich gestiegen. Endgültig auf den Geschmack gekommen bin ich zu meiner Mainzer Zeit, als ich regelmäßig meine doch eher wenigen freien Tage bei einer guten Tasse Kaffee in der Mainzer Kaffeemanufaktur verbrachte. Der CRE 119 Kaffee – Podcast hat mir dann noch eine weitere Tür geöffnet und mein Interesse endgültig geweckt.
Umso mehr habe ich mich über die Nachricht meines neuen Arbeitgebers gefreut, für drei Tage ein Kaffeeseminar in Wien zu bekommen. Letzten Montag war es endlich so weit und ich wurde von der Firma Schärf in Empfang genommen. Vom Flughafen Wien ging es ins ca. 40 km entfernte Neusiedl am See.
In der sog. Schärf World wurde uns zunächst ein theoretischer Einblick über die Welt des Kaffees vermittelt. Worin besteht der Unterschied zwischen Arabica und Robusta, welche Sorte beinhaltet mehr Coffein und wie setzt sich ein guter Kaffee zusammen. Selbstverständlich durften wir uns auch verschiedene Kaffeesorten in den unterschliedlichsten Zuständen ansehen und auch vor Ort der Röstung einzelner Mischungen beiwohnen. Mir war bis dato nicht bewusst, wie komplex und feinfühlig so ein Röstvorgang doch ist. Hier muss neben einem guten Händchen vor allem ein geschultes Auge am Werk sein um u.a. den richtigen Farbton der Mischung zu treffen.
Nach dem vielen Input ging es dann erstmal auf einen „kleinen Braunen“ in die Lounge des Hauses. Hier gibt es neben einer Kaffeebibliothek und einem Coffeeshop auch jede Menge Informationen über Marley Coffee von Rohan Marley, einem der Söhne von Bob Marley. Weitere Eindrücke gab es dann in einer riesigen begehbaren Kaffeebohne, die als Mini-Kino für Kaffee- und Imagefilme des Unternehmens dient.
Nun ging es aber endlich an die Maschinen! Bevor wir aber selbst Kaffee kochen durften wurde uns erst die Funktionsweisen verschiedener Siebträgermaschinen erklärt und welche Stoffe zu welcher Zeit aus dem Kaffee gelöst werden. Das die Crema an und für sich durch die Werbung ein Qualitätsmerkmal wurde war mir bewusst, dass ich aber an ihr die Qualität des Espresso und die der Zubereitung ablesen kann war mir neu. Auch der Unterschied zwischen „natürlicher“ und durch Kaffeepadmaschinen künstlich erzeugter Crema war mir nie bewusst.
Am zweiten Tag gingen wir in die Vollen. Espresso, Caffè Latte, Latte Macchiato, Moccacino und Cappuccino waren nur der Anfang. Es wurde Milch geschäumt, geschichtet und kombiniert. Neben Shakes und kalten Kaffeegetränken widmeten wir uns auch einiger Zeit dem Thema Tee. Trotz meiner Vorkenntnisse habe ich noch einen Menge dazugelernt und hatte eine Menge Spaß beim Kaffee kochen.
Am dritten und letzten Tag haben wir die vorigen Lektionen nochmals vertieft, bevor wir noch einen Kurztrip durch Wien wagten. Neben den üblichen Touristenmagneten haben wir noch einige interessante Ecken abseits des Mainstreams entdeckt. Es waren tolle Stunden in Österreich und ich freue mich schon auf eine Auffrischung in der Zukunft.
Wer zufällig in Wien ist und ein paar Stunden Zeit hat, sollte die Kaffeeworld besuchen. Es lohnt sich.
Ein großes Dankeschön an Pappert, Schärf, Mandy, Philipp und Christian für die tolle Zeit in Wien!!!
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